Historie

Ein kurzer Abriss zur Geschichte Heuerßens, der Kirche St. Jürgens, der Domaine Lohhof, sowie dem Rittergut Remeringhausen.

Gut Lohhof. Erstmals 1293 urkundlich erwähnt.
Kirche St. Jürgen, vermutlich um 1200 erbaut

Genannt wurde Heuerßen als Euerdeshem erstmals schon in einer Urkunde des Kaisers Heinrich II, die um die Jahre 1002 – 1024 entstanden sein muß. Es geht in dieser Urkunde um die Besitzungen des Michaelisklosters in Hildesheim, dabei taucht auch der Ort Kobbensen als Cobbinchusen auf, der auch heute noch zur Gemeinde Heuerßen gehört.

Die heutige Sandsteinkirche St. Jürgens ist vermutlich um das Jahr 1200 erbaut worden, viele gotische Elemente sind noch heute erhalten. Die Jahreszahl 1565 über einem Portal weist wohl auf eine umfangreiche Renovierung der Kirche nach der Reformation hin. Ein Teil dieser Kirche ist jedoch schon erheblich älter, der Kreuzstein, er stammt wohl aus dem 9. Jahrhundert und war als Grabstein, wahrscheinlich für einen Adligen, bereits Teil einer noch früheren Kirche. Auf diesem Stein wird auf ein Ereignis im Jahr 784 verwiesen, bei dem Kaiser Karl der Große nach seiner Niederlage gegen die Sachsen im Jahr 782 4500 Sachsen verschleppen und in Verden an der Aller hinrichten ließ. Markant bei diesem Kreuzstein ist dabei die Kombination des Kreuzes mit der Todesrune.

Das Gut Lohhof wird erstmals 1293 urkundlich erwähnt. Hier übergibt der Vogt von Minden den Lohhof an den Abt und Konvent des Klosters Loccum. In seiner wechselhaften Geschichte wechselten auch mehrfach die Besitzer. So baute in den Jahren 1370 – 1404 der Graf Otto von Schaumburg gemeinsam mit dem Herzog Albrecht von Sachsen und Lüneburg den Lohhof zum Schloss und Feste gegen den Grafen zu Wunstorf aus. Ende des 17. Jahrhunderts wird die Familie Wippermann als Verwalter des Lohhofs genannt, als Bürger und Kaufleute aus Lemgo, steht der Lohhof den adligen Landsitzen jener Zeit in nichts nach.

Das Rittergut Remeringhausen gehört heute zu Stadthagen, es grenzt jedoch direkt an Heuerßen an und auch die historischen Bindungen sind sehr eng. Bevor Remeringhausen zum Rittergut wurde, war es ein Lüneburger Lehnshof, erst im Jahre 1565 kam es als Erbe an die Familie von Münchhausen. Ludolf von Münchhausen baute das Gut ab 1591 grundlegend um. 1599 ließ er im Stil der Weserrenaissance das Schlösschen errichten. Europaweite Beachtung findet unter Fachleuten auch die Sonnenuhr, die sich am Treppenturm des Schlösschens befindet. Auch der berühmte Balladendichter Börries von Münchhausen ließ sich durch die romantische Umgebung hier inspirieren.

Rittergut Remeringhausen